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Zürich: Grünen-Nationalrat Bastien Girod tritt zurück

Grünen-Nationalrat Bastien Girod tritt zurück – Meret Schneider rückt nach

31.08.2024, 20:5801.09.2024, 08:45
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Bastien Girod, GP-ZH, spricht waehrend der Wintersession der Eidgenoessischen Raete, am Mittwoch, 20. Dezember 2023 im Nationalrat in Bern. (KEYSTONE/Anthony Anex)
Bastien Girod vertrat als Grüner den Kanton Zürich im Nationalrat.Bild: keystone

Grüner Bastien Girod tritt aus dem Nationalrat zurückDer Zürcher Grünenpolitiker Bastien Girod tritt nach der Herbstsession aus dem Nationalrat zurück. Nach 17 Jahren in der Politik sei es an der Zeit, auf Seiten der Wirtschaft für die Umsetzung von Ökologie und Nachhaltigkeit zu arbeiten.

Nachrücken wird die 2023 nicht wiedergewählte Meret Schneider. Girod wurde mit 26 Jahren 2007 erstmals in den Nationalrat gewählt. In seiner Amtszeit habe er viele wichtige Projekte abschliessen können, sagte er am Samstagabend in einem Interview mit den Online-Ausgaben der Tamedia-Zeitungen.

Er habe weder eine Krise noch genug von der Politik. Mit einer Anstellung bei der Unternehmensberatungsfirma Deloitte im Bereich Nachhaltigkeit und Klima sehe er die Chance, den Fokus neu zu setzen.

Wahlenbot mit Meret Schneider

Video: watson/Juliette Baur, Aya Baalbaki

Girod erklärte, vor 17 Jahren habe es wenige Jobs in Sachen Ökologie gegeben. Das sei nun anders und ökologische Ziele seien in Bevölkerung und Politik verankert. Dies zu erreichen, sei nur politisch möglich gewesen. Bei der Umsetzung in der Wirtschaft könne er mit seinem Wissen nun mehr Konkretes bewirken.

Nach dem Misserfolg seiner Partei bei den eidgenössischen Wahlen vom Oktober 2023 sieht Girod die Grünen noch lange nicht auf dem Abstieg. Angesichts der Bemühungen im Parlament gegen den Umweltschutz werde das Pendel zurückschwingen.

Den bundesrätlichen Plan zur Aufhebung des Bauverbots für Atomkraftwerke sieht Girod gelassen. Nach aktuellem Stand würde ein neues AKW nicht früher als in 20 Jahren gebaut sein. In dieser Zeit müsste aber die Energiewende bereits Realität sein.

Den Zubau der erneuerbaren Energien und die Kreislaufwirtschaft – nach eigener Aussage Girods grosse Erfolge – sieht der abtretende Nationalrat durch die bundesrätlichen Pläne nicht gefährdet. Seine Interpretation der aktuellen Faktenlage sei, dass es keine AKW brauche. (sda)

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109 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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BandwagonFan#1
31.08.2024 22:02registriert April 2022
Finde es nur ich ein wenig ironisch, dass Girod als vollbluts Linker in einem der Profit-geilsten Unternehmen der Welt arbeitet?
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Scrat
31.08.2024 21:23registriert Januar 2016
Da war der Ruf des Geldes wohl zu verlockend...
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Tomoshunto
31.08.2024 21:37registriert April 2019
Deloitte Partner zu sein und ein paar Milliönli verdienen ist halt attraktiver, auch für ein Sozi! cleverer Typ die Grünen jetzt zu verlassen wenn das Schiff langsam am sinken ist :)
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